Die Veränderlichentypen und einige Hinweise zur Beobachtung
Veränderliche mit großen Helligkeitsamplituden haben wir schon mit den Mirasternen kennengelernt. Allerdings vollzieht sich diese Veränderung über Monate hinweg. Bei den eruptiven Sternen geht das viel schneller: Eine Explosion treibt die Helligkeit innerhalb von Stunden oder Tagen in beträchtliche Höhen. Jedoch bleibt das Maximum nicht lange erhalten, der Abstieg der Helligkeit erfolgt schnell, je nach Eruptionstyp in unterschiedlichen Längen.
Wie der Name schon andeutet, erscheint hierbei ein "Neuer Stern", also leuchtet ein bis dahin eher schwacher oder nicht sichtbarer Stern plötzlich viel heller. Im Gegensatz zu den Novae ist die Amplitude nicht so groß, aber dafür leuchtet dieser Stern öfters auf. U Geminorum springt ca. dreimal im Jahr von 14.9 auf 8.2 mag. Andere wie SS Cygni (12.4 – 7.7mag) leuchten ca. alle 50-60 Tage auf. Als Ursache wird ein Doppelsternsystem angenommen, in welchem ein Stern Materie an den Partner abgibt. Das Gas sammelt sich bis zu einem gewissen Grad in einem Gasring an und wird dann durch Aufheizung explosionsartig gezündet. Das Ganze passiert öfters im Laufe eines Jahres. Die Abstände sind abhängig von der Größe des sammelnden Begleiters und der Abgabemenge des Materieverlierers. So schnell der Helligkeitsausbruch gekommen ist, genauso rasch gelangt der Stern wieder zu seiner Ursprungshelligkeit zurück.
Abb. 5: Lichtkurve der Zwergnova SS Cyg aus Beobachtungen der BAV und des VSNET, Zusammenstellung Thorsten Lange